Forum: Fahrzeugelektronik Nervige Rückfahrkamera „kalibriert“ ständig!


von Johann H. (johann_h821)


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Liebe Freunde!

Was bedeutet Kalibrieren der Rückfahrkamera.
Mein Mercedes B180 macht das ständig.
Die Kamera fährt aus und ein, was meine Frau sehr nervt.
Antwort von Mercedes so ungefähr, dass das erwünscht ist, ABER! - es 
gibt eine Abhilfe!
Irgendwie gerade langsam fahren zum Kalibrieren.
Kaum stellt man das Auto für 5 Minuten ab, geht es wieder los.

Kann mir das jemand erklären?
Das macht nicht jeder Mercedes.
Der CLA zum Beispiel.

Das ist doch wohl ein „unerwünschtes“ sinnlose Verhalten???

LG, Hannes

von Stefan M. (derwisch)


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Herzlichen Glückwunsch zu einem weiteren modernen Fahrzeug, dass den 
Fahrer mit so manchem Quatsch bevormundet (oder besser entmündigt).
Meiner macht etwas ähnliches auch (VW Touran).
Er kalibriert bei jedem Start die Scheinwerfer mit rauf und runter und 
zur Seite schwenken.
Das sind jedes Mal ca. 5 Sekunden an scheinbar sinnlosem Gerödel.
Kann man nicht abschalten.
Jeder Bühnenbeleuchter wird bei der Show neidisch...
Es sollte auch hier ausreichen, das sowas -wenn überhaupt- nur alle 20 
oder 30 Starts (Zündung an) durchgeführt wird.
Bin gespannt, wie lange die Mechanik in den Scheinwerfern das mitmacht.

Was auch arg nervt sind die Parksensoren.
Jedes Mal, wenn man langsam an eine rote Ampel rollt, denkt der Wagen 
dass ich parken will.
Besonders wenn seitlich eine Hecke oder ein anderes Auto ist.
Ich muss dann jedes Mal das Gezwitscher per Taster deaktivieren.

Mit sowas muss man heutzutage wohl leider leben.
Oft wär weniger mehr...

von Wendels B. (wendelsberg)


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Johann H. schrieb:
> Die Kamera fährt aus und ein, was meine Frau sehr nervt.

Schick Deine Frau mit der Mistkarre zum Verkaeufer und hoffe, dass der 
zuerst aufgibt.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Er kalibriert bei jedem Start die Scheinwerfer mit rauf und runter und
> zur Seite schwenken.

Also das hat schon mein erster XM von 99 mit Xenon gemacht. Zumindest
rauf und runter und auch jedes Auto danach mit Xenon.

Was waere dir Lieber? Absolutsensoren die nach ein paar Jahren
kaputt gehen und dann 250Euro pro Stueck kosten? :-D

Vanye

von Christian B. (luckyfu)


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Stefan M. schrieb:
> Er kalibriert bei jedem Start die Scheinwerfer mit rauf und runter und
> zur Seite schwenken.
> Das sind jedes Mal ca. 5 Sekunden an scheinbar sinnlosem Gerödel.
> Kann man nicht abschalten.

Das kommt aus der Risikoanalyse. Da hat sich jemand Gedanken gemacht, 
wie wahrscheinlich und wie gefährlich ein Ausfall der 
Scheinwerfersteuerung ist und kam am Ende zu dem Schluss, dass 
vermutlich das Ausfallrisiko nicht so hoch ist, allerdings die Gefahr, 
die davon ausgeht eben schon und damit wurde dann das Kalibrierintervall 
auf einmal bei Neustart des Fahrzeugs festgelegt. Aber wo ist das 
Problem? Mein Fahrzeug macht das auch aber ich kann dabei bereits 
fahren. Es ist ja nicht so, dass man da warten muss, bis er damit fertig 
ist. Heckkamera kalibrieren kenne ich aber nicht, das macht der, wenn 
überhaupt, ohne, dass ich davon was mit bekomme.

von Lu (oszi45)


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Das Kalibrieren kann ich durchaus verstehen, da je nach Beladung 
Unterschiede auftreten können. Wer schon mal einen Kofferraum voll 
Zementsäcke transportiert hat, wird wissen, was ich meine. Allerdings 
sollte der Fahrer nie zum Sklaven der neuen Funktionen werden!

von Troll A. (trollator)


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Stefan M. schrieb:
> Er kalibriert bei jedem Start die Scheinwerfer mit rauf und runter und
> zur Seite schwenken.

Dann hast du wohl Xenon/Led Scheinwerfer bei denen eine automatische 
Leuchtweitenregulierung vorgeschrieben ist. Diese wird beim Start des 
Fahrzeugs auf Funktion geprüft, was durchaus sinnvoll ist.

Im Prinzip ist das sogar ein Vorteil. Man denke nur daran, wie wenig 
doch wissen wann und in welchem Maße sie die Leuchtweitenregulierung zu 
nutzen haben.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Vanye R. schrieb:
> Also das hat schon mein erster XM von 99 mit Xenon gemacht.

Wenn Du damit einen Citroen XM meinst - ganz sicher nicht, den gab es 
nie mit Xenonlicht.

Vanye R. schrieb:
> Was waere dir Lieber? Absolutsensoren die nach ein paar Jahren
> kaputt gehen und dann 250Euro pro Stueck kosten? :-D

Auch das allerbilligste System zur Hoeheneinstellung wird heute nicht 
mehr unter 500 EUR abgehen, weil es nur die komplette Lampe als 
Ersatzteil gibt.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Troll A. schrieb:
> Dann hast du wohl Xenon/Led Scheinwerfer bei denen eine automatische
> Leuchtweitenregulierung vorgeschrieben ist. Diese wird beim Start des
> Fahrzeugs auf Funktion geprüft, was durchaus sinnvoll ist.
>
> Im Prinzip ist das sogar ein Vorteil. Man denke nur daran, wie wenig
> doch wissen wann und in welchem Maße sie die Leuchtweitenregulierung zu
> nutzen haben.

Es sind LED Scheinwerfer, richtig.
Als es noch ausschließlich Halogen Scheinwerfer gab, war die 
Leuchtweitenregulierung manuell mit einem Poti im Cockpit zu erledigen 
(wenn überhaupt).
Ich sehe nicht, warum das auf einmal ein Problem ist, was dem Nutzer 
"abgenommen" (entmündigt) werden muss.
Die Blendwirkung mag bei Xenon oder LED scheinbar höher sein, aber wenn 
es nicht korrekt eingestellt ist, gibts halt ´n Knöllchen...
Fände ich besser, dann würden sich die Autofahrer wieder mehr mit ihrer 
Karre beschäftigen (müssen).
Übrigens sind mir neulich abends innerhalb von ca. 3 Minuten 3 Autos 
entgegengekommen, bei denen nur ein Scheinwerfer funktionierte.
Das finde ich viel "schlimmer".
Bei der KFZ Bevormundungspolitik müssten sich diese Fahrzeuge eigentlich 
garnichtmehr starten lassen, bevor der Scheinwerfer repariert wurde.

von Klaus (feelfree)


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Stefan M. schrieb:
> Fände ich besser, dann würden sich die Autofahrer wieder mehr mit ihrer
> Karre beschäftigen (müssen).

Das Gegenteil ist richtig. Mein Auto soll mich sicher von A nach B 
bringen, und ich möchte weder die Scheinwerfer, noch den richtigen Gang, 
den richtige Scheibenwischerstufe, den richtigen Abstand zum Vordermann 
usw. einstellen müssen. Das soll und kann die Karre alles 
vollautomatisch für mich erledigen.

von Lu (oszi45)


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Stefan M. schrieb:
> Als es noch ausschließlich Halogen Scheinwerfer gab, war die
> Leuchtweitenregulierung manuell mit einem Poti im Cockpit zu erledigen

Da keiner den Hebel/Knopf gefunden hat, wurde die Automatik erfunden. 
Auch Halogenscheinwerfer wurden schon automatisch reguliert, z.B. beim 
Superb. Wen das stört, kann ja wieder Trabant fahren.

von Christian B. (luckyfu)


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Stefan M. schrieb:
> Die Blendwirkung mag bei Xenon oder LED scheinbar höher sein, aber wenn
> es nicht korrekt eingestellt ist, gibts halt ´n Knöllchen...

Offensichtlich eher nicht. Gerade in der dunklen Jahreszeit gibt es so 
viele "Lichtverstöße", das interessiert niemanden, allenfalls beim TÜV 
wird da mal gemosert, aber die Polizei hält dich deshalb wohl eher nicht 
an. Jedenfalls gibt es genug Autos wo nur ein Scheinwerfer überhaupt 
leuchtet und der dann im besten Fall in den Gegenverkehr. Die manuelle 
Leuchtweitenregulierung ist auch so ein Ding, wenn man gut ist, dreht 
man die Scheinwerfer runter wenn man den Kofferraum voll, oder einen 
Anhänger dran hat, aber wie weit dreht man ihn runter? nach Gefühl. Und 
genauso dreht man ihn auch wieder zurück (wobei, da ist es einfacher, 
muss ja nur auf 0), wenn man es nicht vergisst. Bei Halogen ist das 
alles noch akzeptabel, da die nicht so sehr blenden. Aber mit Xenon oder 
LED wird das schon problematisch. Und dann gibt es noch die Helden der 
Autobahn, die bauartbedingt nur die ganz linke Spur nutzen können und 
weil oft auch ihr Gaspedal klemmt, ihre Mitmenschen mit Fernlicht am Tag 
(oder, wie heute früh einer in der Dunkelheit) vor der Gefahr eines 
Auffahrunfalls, falls sie die Spur nicht räumen, warnen müssen. Dabei 
scheint das Fernlicht automatisch in einen Blinkmodus überzugehen, wenn 
sich der Abstand signifikant verringert hat. Ich konnte das schon öfter 
erleben, auch wenn ich zumeist nicht auf der ganz linken Spur bin, 
nerven diese tollen Typen dennoch.

von Crazy Harry (crazy_h)


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OT: Eine automatische Leuchtweitenregulierung und 
Scheinwerferreinigungsanlage ist dann Vorschrift, wenn die Scheinwerfer 
eine bestimmte Helligkeit (2000 lm) überschreiten. Mein letzter Wagen 
hatte das auch noch, das aktuelle Modell nicht mehr, obwohl beide 
LED-Scheinwerfer haben.

: Bearbeitet durch User
von Troll A. (trollator)


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Stefan M. schrieb:
> Als es noch ausschließlich Halogen Scheinwerfer gab, war die
> Leuchtweitenregulierung manuell mit einem Poti im Cockpit zu erledigen
> (wenn überhaupt).
> Ich sehe nicht, warum das auf einmal ein Problem ist, was dem Nutzer
> "abgenommen" (entmündigt) werden muss.

Das ist richtig. Aber es gibt halt Spezialisten die dann 2x im Jahr mit 
Anhänger fahren, oder mal zum Baustollhändler fahren und die Einstellung 
schnell vergessen ...

Also für mich ist das eine positive Entwicklung bei modernen Autos - 
auch wenn ich vielem sonst kritisch gegenüber stehe.

von Armin X. (werweiswas)


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Stefan M. schrieb:
> Bin gespannt, wie lange die Mechanik in den Scheinwerfern das mitmacht.

Mein letzter E-Klasse Kombi hatte auch Xenon mit dem Näschen putzdich 
Spiel. Für die damalige Generation ein Klasse Licht am Auto.
Allerdings blieb der linke Scheinwerfer zuletzt immer öfters in der 
unteren Stellung hängen. Hatte mich schon mit dem Zerlegen des 
Scheinwerfers angefreundet dann hat mich ein LKW rasiert und die Karre 
wurde verkauft.

von Klaus H. (hildek)


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Stefan M. schrieb:
> Was auch arg nervt sind die Parksensoren.
> Jedes Mal, wenn man langsam an eine rote Ampel rollt, denkt der Wagen
> dass ich parken will.

Tja, da hat einer in der Spezifikation was vergessen.
Meiner macht das nicht, nur wenn ich rückwärts fahre, werden die 
Sensoren aktiviert. Dann anschließend sind sie aber auch beim Rangieren 
auf den ersten Metern vorwärts aktiv. Erst wenn eine 
Mindestgeschwindigkeit überschritten wurde, dann ist es für die 
Vorwärtsfahrt vorbei, egal wie langsam ich an ein Hindernis heranfahre.
Das heißt aber auch, ich muss es händisch aktivieren, wenn ich vorwärts 
einparken will und die Sensorinformation benötige. Das ist der Preis 
dafür.

von H. H. (Gast)


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Wendels B. schrieb:
> Vanye R. schrieb:
>> Also das hat schon mein erster XM von 99 mit Xenon gemacht.
>
> Wenn Du damit einen Citroen XM meinst - ganz sicher nicht, den gab es
> nie mit Xenonlicht.

Vor allem hat der eine Hydropneumatik, da braucht man keine 
Scheinwerferverstellung.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Vor allem hat der eine Hydropneumatik, da braucht man keine
> Scheinwerferverstellung.

Ja, kann auch sein das ich das mit dem Alfa 166 verwechselt habe, ist ja
schon 20Jahre her und bei den ganzen Autos kommt man schonmal 
durcheinander. :)

Vanye

von Rainer D. (rainer4x4)


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Klaus schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Fände ich besser, dann würden sich die Autofahrer wieder mehr mit ihrer
>> Karre beschäftigen (müssen).
>
> Das Gegenteil ist richtig. Mein Auto soll mich sicher von A nach B
> bringen, und ich möchte weder die Scheinwerfer, noch den richtigen Gang,
> den richtige Scheibenwischerstufe, den richtigen Abstand zum Vordermann
> usw. einstellen müssen. Das soll und kann die Karre alles
> vollautomatisch für mich erledigen.

Klar, damit der Fahrer noch mehr verblödet und sich nochmehr mit seinem 
Schmartfon beschäftigen kann.

von Joachim B. (jar)


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Stefan M. schrieb:
> Was auch arg nervt sind die Parksensoren.
> Jedes Mal, wenn man langsam an eine rote Ampel rollt, denkt der Wagen
> dass ich parken will.

mich nervt wenn ich vorher beim Ausparken rückwärts gefahren bin von der 
Parkbucht, daß die Cam und damit das Monitorbild noch so lange anbleibt 
während ich in der Vorwärtsfahrt wissen will ob mich mein Navi links 
oder rechts schicken will.

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Rainer D. schrieb:
> Klaus schrieb:
>>
>> Das Gegenteil ist richtig. Mein Auto soll mich sicher von A nach B
>> bringen, und ich möchte weder die Scheinwerfer, noch den richtigen Gang,
>> den richtige Scheibenwischerstufe, den richtigen Abstand zum Vordermann
>> usw. einstellen müssen. Das soll und kann die Karre alles
>> vollautomatisch für mich erledigen.
>
> Klar, damit der Fahrer noch mehr verblödet und sich nochmehr mit seinem
> Schmartfon beschäftigen kann.

Genau, Kampf dem ewigen Fortschritt, der führt nur zur Verblödung.
Und weg mit allem was den Konfort erhöht. Wer braucht schon einen 
Anlasser, kann man den Motor nicht ankurbeln? Dann bleibt man auch 
fitter!

von Troll A. (trollator)


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Joachim B. schrieb:
> mich nervt wenn ich vorher beim Ausparken rückwärts gefahren bin von der
> Parkbucht, daß die Cam und damit das Monitorbild noch so lange anbleibt
> während ich in der Vorwärtsfahrt wissen will ob mich mein Navi links
> oder rechts schicken will.

Andererseits hat es den Vorteil, dass beim Rangieren (mit Hänger) nicht 
dauernd das Bild flackert...
Kein Nachteil, ohne Vorteil ;)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Meine alte Karre ist strunzdoof fährt einfach nur.

von Rainer W. (rawi)


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Klaus schrieb:
> Das soll und kann die Karre alles vollautomatisch für mich erledigen.

Hauptsache, die Karre weiß, dass der Spurhalteassistent im Falle eines 
Staus hinter einem Unfall gefälligst eine Rettungsgasse freizuhalten hat 
und den Wagen nicht immer wieder auf die Spurmitte ziehen darf ...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Das soll und kann die Karre alles vollautomatisch für mich erledigen.
>
> Hauptsache, die Karre weiß, dass der Spurhalteassistent im Falle eines
> Staus hinter einem Unfall gefälligst eine Rettungsgasse freizuhalten hat
> und den Wagen nicht immer wieder auf die Spurmitte ziehen darf ...

wenn man blinkt, nervt auch kein Assi.
ausserdem fährt man ja auch nicht gerade
bei Fullspeed rechts oder links ran.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Rainer D. schrieb:
> Klar, damit der Fahrer noch mehr verblödet und sich nochmehr mit seinem
> Schmartfon beschäftigen kann.

Tja, man kommt auf den Verdacht dass viele Leute überhaupt keine Lust 
auf Auto fahren haben. Erklärt auch, warum die alle so rasen - damit sie 
möglichst schnell wieder aus dem Auto raus kommen. Und ihnen ist auch 
wurscht was da alles im Detail passiert, Hauptsache man ist schnell am 
Ziel. Daher die vielen Komfort-Funktionen, die einem manuelle Eingriffe 
ersparen.

Aber dank unserer autozentrischen Verkehrspolitik und Städteplanung 
haben viele Leute halt keine Alternative, oder kommen gar nicht erst auf 
die Idee dass eine solche existieren könnte.

Das resultiert eben in "langweiligen" Autos mit vielen Automatiken die 
den Fahrer von der Technik fernhalten, mit ausgefeilten 
Komfort-Funktionen (Massagesitze und Klimaanlage) und 
Entertainment-Systemen um die Zeit im Stau erträglich zu machen.

Es gab mal eine Zeit wo Autos ein Luxus-Spielzeug für Reiche waren, wo 
selbst das Anlassen eine komplizierte Prozedur war, wo man extra 
Chauffeure beschäftigt hatte. Aber da gab es eben für den Rest der 
Bevölkerung noch Alternativen zum Autobesitz.

von J. T. (chaoskind)


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Klaus schrieb:
> Wer braucht schon einen Anlasser, kann man den Motor nicht ankurbeln?
> Dann bleibt man auch fitter!

Motor? Lass den Motor weg und verbinde die Anlasserkurbel direkt mit den 
Rädern. Wie fit man da wird und wieviel Kraftstoff man sparen kann.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wer braucht schon Räder?

Ab in die Höhle, wer so labert.

von Christian B. (luckyfu)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> wer braucht schon Räder?
>
> Ab in die Höhle, wer so labert.

Also in deine Höhle? Brauchst du Besuch? Ist es dir zu Langweilig?
Ich frage mich sowieso manchmal, warum jemand bei einem Thema immer 
wieder mitdiskutieren muss, obwohl er augenscheinlich damit keinerlei 
Erfahrung hat:

●DesIntegrator ●. schrieb:
> Meine alte Karre ist strunzdoof fährt einfach nur.

just say'in :D

von Troll A. (trollator)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Meine alte Karre ist strunzdoof fährt einfach nur.

Ja, die alte Technik hat schon ihre Faszination. Ich genieße es auch 
immer mal ohne Servolenkung, Bremskraftverstärker und synchronisiertem 
Getriebe unterwegs zu sein.
Da wird einem dann immer erst wieder bewusst, wie bequem wir es heute 
haben. Zugleich hat das Alte aber auch ihre Faszination.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wenn man Euch so zuhört, kommen einem wirklich nostalgische Gefühle an 
einer einfacheren Zeit auf, wo ein Auto ein Auto mit Würde sein wollte 
und kein fahrender Computer der seiner SW höriger sein will als zu 
seinem Benutzer. Da liebe ich dann doch den Jaguar, Typ 'e', oder nen 
alten BMW, Volvo oder Benz. Mit diesen Autos machte das Fahren halt noch 
richtig Spass und das Fahrzeug machte noch alles ohne Rückfrage was der 
Fahrer von ihm wollte und ob es vom Hersteller überhaupt erlaubt ist.

Woran kann man sich an einem modernen Fahrzeug als 0815 Benutzer noch 
wirklich ohne Vorbehalte freuen?

Mein Wagen hat zahlreiche SW verursachte Irritationen, die ich nicht 
ändern kann. Das ist halt die SW Diktatur unserer modernen Fahrzeug 
Generation, wo die Hersteller sich in ihren Größenwahn einbilden, 
gescheiter wie die reale Welt sein wollen. Man fragt sich dann, wo die 
Kompetenzen der Hersteller eigentlich enden sollten. Daß sie den Bogen 
schon lange überspannt haben, ist doch offensichtlich, wenn man die 
Blüten ihrer Entscheidungen täglich mitmachen muß. Die Käfer der SW 
krabbeln überall herum und sind unübersehbar.

Die größte Frechheit der modernen Fahrzeug SW, ist die Tatsache, daß der 
Benutzer nur das Wenigste parametrisieren kann und darf. Warum muß ich 
mir z.B. gefallen lassen, daß sich die Scheinwerfer beim Abschalten des 
Motors einschalten. Das mag vielleicht in gewissen Umständen nützlich 
sein. Trotzdem behalte ich mir darüber meine eigene Entscheidung vor. 
Dann Inkonsistenzen in vielen Einstellungen. Die SW ist wirklich in 
subtiler Weise eine Mess! Trotz INFO Knopf am Lenkrad, muß ich mich 
durch Menüs navigieren, um mal schnell den Reifendruck überprüfen zu 
können. Oder, bei sehr kalten Temperaturen (unter -20) gibt es eine 
falsche Reifendruck Warnung, weil die SW bei der Druckberechnung nicht 
die Umgebungstemperatur berücksichtigt. Fehler über Fehler, um die sich 
kein Mensch schert. Wenn man von jemand abgeschnitten wird, wollte das 
Auto anfangs unvorhergesehene Vollbremsungen machen. Zum Glück wurde das 
beim letzten SW Upgrade beseitigt. Die Intelligenz der Sicherheits-SW 
kann nicht die reale Welt folgerichtig und korrekt erkennen und ist 
deshalb intrinsisch unzuverlässig. Um das zu vermeiden, will man alle 
Fahrzeuge autonom machen, weil man nur so die Unberechenbarkeit des 
Menschen zu vermeiden sucht und anders es nicht zu verbessern ist, 
solange der unberechenbare Faktor Mensch im Spiel ist.

Wißt ihr was? Mein früheres 2006er weniger-intelligentes Fahrzeug war 
mir tausend mal lieber, als Eure überzüchtete, überteuerte technische 
Mißgeburten, auf die ihr nun so stolz seid!

Euch schwebt nur noch eine utopische Cloud überwachte Mobilität vor, wo 
der Fahrer nicht mehr ein Fahrer sein wird, sondern nur noch ein 
Passagier ohne Rechte. Und darauf ist man stolz. Ihr könnt gar nicht 
mehr anders denken. Ihr , in der Industrie und Behörden, lebt in den 
Wolken.

Vieles was ihr macht, ist einfach überspannt und nicht notwendig. Eure 
verdongelte High-Tech verteuert nur die Reparaturen maßlos und macht die 
Autobesitzer abhängig von der Herstellermafia. Früher konnte ich meinen 
Scheinwerfer für 12$ und fünf Minuten Arbeit selber am Strassenrand 
auswechseln. Jetzt muß ich für verdongelte High-Tech Tausende dafür 
bezahlen. Und man schämt sich nicht, dem Kunden solche überteuerte 
Technik aufzuzwingen. Wie könnt ihr Euch nur im Spiegel selber 
anschauen? Viele Kunden wären mit gewöhnlichen Halogen Scheinwerfern 
zufrieden, die selber auswechselbar sind, auch wenn sie weniger gut 
leuchten.

Der letzte Schrei scheint ja, die Vermietung von Komfortfunktionen, so 
daß man fortwährend dafür bezahlen muß. Das ist echt krank! Die 
Industrie beweist mit solchen Hirngespinsten, wie weltfremd man ist und 
sich in ihrem Eigendünkel großartig halten.

Man weiß, allen diesen Fortschritt aus diesen und jenen Gründen und 
Vorsätzen gut zu begründen, der am Ende nur darauf hinausläuft, die 
Kontrolle des Fahrzeug zu externalisieren um das fiktive Ziel zu 
erreichen.

Und dieser Wahnsinn schreitet ohne Vernunft und breitere Überlegung 
undemokratisch und unerbittlich fort und wird den Kunden aufgedrängt. 
Angeblich zu ihrem Schutz und zu ihrem Besten.

Aber ihr, in der Industrie, wißt es halt immer besser...

Manchmal möchte man das Auto fast von seinem surrealen Technik-Dasein 
befreien, genauso wie man ein Pferd mit gebrochenem Bein von seinem 
Leiden erlösen würde.

Glaubt mir, viele Leute fahren Eure neuen Autos nur, weil sie nicht mehr 
wirklich wählen können und wenig Wahl darüber haben. Und der TÜV macht 
seinen Teil, eine solche Wahl noch zu erschweren.

von Klaus (feelfree)


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Gerhard O. schrieb:
> Wenn man Euch so zuhört,

Wenn man dir so zuhört und die Länge deines Beitrags betrachtet, muss 
dir furchtbar langweilig sein.
Da ist es fast ein Glücksfall dass du dich über die Bugs deines modernen 
Autos aufregen kannst, sonst würdest du an Langeweile wohl eingehen.

Aber ja, es ist echt schlimm das du dich zur Überprüfung des 
Reifendrucks durch die Menüs hangeln musst. Ich bemitleide dich dafür, 
wenn ich mir dafür das nächste Mal an der Tankstelle schmutzige Finger 
hole...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Klaus schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Wenn man Euch so zuhört,
>
> Wenn man dir so zuhört und die Länge deines Beitrags betrachtet, muss
> dir furchtbar langweilig sein.
Man scheint mich ja gut zu kennen!
> Da ist es fast ein Glücksfall dass du dich über die Bugs deines modernen
> Autos aufregen kannst, sonst würdest du an Langeweile wohl eingehen.
Ha! Ich und Langeweile. Man könnte nicht falscher urteilen. Wie man sich 
halt irren kann.
>
> Aber ja, es ist echt schlimm das du dich zur Überprüfung des
> Reifendrucks durch die Menüs hangeln musst. Ich bemitleide dich dafür,
> wenn ich mir dafür das nächste Mal an der Tankstelle schmutzige Finger
> hole...
Naja, bei so viel Sophistication des Fahrzeugs erwarte ich eben besser. 
So beweist es mir nur, daß die "Erzeuger" doch nicht ihr Herz bei der 
Sache haben!

Das beweist dann eben, daß all der Glanz eben doch nur Blendwerk ist.

Dein Mitgefühl rührt mich ehrlich...

: Bearbeitet durch User
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Und dieser Wahnsinn schreitet ohne Vernunft und breitere Überlegung
> undemokratisch und unerbittlich fort

Naja, wer wählt denn immer fleißig die Auto-Parteien, welche dafür 
sorgen dass man Auto fahren muss und dadurch eben alles kaufen muss, 
was die Hersteller so zusammen basteln? Die Lobbyisten gibt es auch 
noch, aber in anderen Ländern sind die auch nicht so mächtig.

Gerhard O. schrieb:
> Glaubt mir, viele Leute fahren Eure neuen Autos nur, weil sie nicht mehr
> wirklich wählen können und wenig Wahl darüber haben

Man kann aber wählen. An der Urne. Wählt eine Partei welche Alternativen 
zum Auto schafft. Dann müssen die Hersteller wieder Autos bauen die 
attraktiv sind.

von Klaus (feelfree)


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Gerhard O. schrieb:
> bei so viel Sophistication des Fahrzeugs erwarte ich eben besser.

Ich dagagen freue mich lieber an den Dingen, die besser und komfortabler 
geworden sind anstatt mich über Dinge aufzuregen, die vielleicht noch 
besser sein könnten.

Meine Autogeschichte ist recht übersichtlich:

Auto #0 (das von Papa), Mercedes /8 Diesel. 30 Sekunden Vorglühen unter 
Krafteinsatz, keine Servo, keine Scheibenwischer-Intervallschaltung. 
Keine Köglichkeit an überholen auch nur zu denken.

Auto #1, Golf I Diesel: Vorglühen nur noch ~10 Sekunden ohne extra 
Bedienung, keine Servo, aber bei dem geringen Gewicht auch nicht 
wirklich notwendig. Scheibenwischer-Intervall.

Auto #2, Corsa B: Servolenkung, Zentralverriegelung.

Auto #3, A-Klasse W169: Integriertes Navi, Elektrische Fensterheber und 
el. Schiebedach, ABS, ASR. Tempomat, Einparksensorer, Schlüssel mit 
Funkfernbedienung.

Auto #4, Golf 7: Automatik, ACC, Reifendrucküberwachung, Android-Auto, 
Scheibenwischer-Automatik, Lichtautomatik, Notbremsassistent, 
Rückfahrkamera, Xenon-Licht, Einparkassistent, Keyless-Go, kein 
Autoschlüssel mehr je aus der Jackentasche kramen, ...

Niemals würde ich freiwillig je wieder einen Schritt zurück. Wie 
schonmal geschrieben, lediglich der Spurhalteassistent ist weitgehend 
Mist, den Einparkassistent nutze ich extrem selten, der wäre in Auto #5 
keine Pflicht.

von Christian B. (luckyfu)


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Gerhard O. schrieb:
> Woran kann man sich an einem modernen Fahrzeug als 0815 Benutzer noch
> wirklich ohne Vorbehalte freuen?

hmmm, also ich freue mich jedesmal, wenn ich in mein vortemperiertes 
Auto steige (ok, ist nur im Sommer und Winter nötig, aktuell eher 
nicht), einfach nur den Benutzer bestätige (ok, das ist manchmal nervig 
und man könnte es auch weglassen, weil's eh nichts ändert), dann auf die 
Bremse trete, die gewünschte Fahrrichtung auswähle und während ich mich 
anschnalle bereits los rollen kann. Dazu keine permanenten Vibrationen 
sondern einfach Ruhe und Leistung, sobald man aufs Gaspedal tritt, ohne 
Gedenksekunde um die passende Drehzahl und den passenden Gang 
auszuwählen. Und das für durchschnittlich 4,9Euro /100km. Was will man 
mehr? Und ja, sobald ich auf der Straße bin, zieh ich kurz am TA Hebel 
und ab da fährt das Fahrzeug wie auch Schienen dem Vordermann einfach 
hinterher, ich muss mich weder darum kümmern die aktuelle 
Geschwindigkeit zu erforschen noch auf den passenden Abstand achten. Den 
stellt man nur einmal ein und das Auto merkt sich die Vorliebe des 
Nutzers einfach. Dazu hab ich keine Öligen Finger, weil ich gefühlt mehr 
unter der Karre liegen muss als drin sitzen um sie am Leben zu erhalten. 
Hab ich alles schon durch, muss ich nicht mehr haben. Ich brauch halt 
aber auch keinen dröhnenden Auspuff, um Passanten darauf aufmerksam zu 
machen, dass hier ein besonders toller Hecht unterwegs ist. Hab ich 
schon erwähnt, dass ich die versifften Dieselzapfpistolen überhaupt 
nicht vermisse oder das Preisroulette an den Tankstellen? Für mich ist 
mein aktuelles Fahrzeug das beste, was ich je hatte vom Fahrspaß und der 
Alltagstauglichkeit her.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Klaus schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> bei so viel Sophistication des Fahrzeugs erwarte ich eben besser.
>
> Ich dagagen freue mich lieber an den Dingen, die besser und komfortabler
> geworden sind anstatt mich über Dinge aufzuregen, die vielleicht noch
> besser sein könnten.
Ich verstehe durchaus was Du meinst.
>
> Meine Autogeschichte ist recht übersichtlich:
>
> Auto #0 (das von Papa), Mercedes /8 Diesel. 30 Sekunden Vorglühen unter
> Krafteinsatz, keine Servo, keine Scheibenwischer-Intervallschaltung.
> Keine Köglichkeit an überholen auch nur zu denken.
Man kannte aber nichts besseres und das war eben "State of the Art":-)
>
> Auto #1, Golf I Diesel: Vorglühen nur noch ~10 Sekunden ohne extra
> Bedienung, keine Servo, aber bei dem geringen Gewicht auch nicht
> wirklich notwendig. Scheibenwischer-Intervall.
>
> Auto #2, Corsa B: Servolenkung, Zentralverriegelung.
>
> Auto #3, A-Klasse W169: Integriertes Navi, Elektrische Fensterheber und
> el. Schiebedach, ABS, ASR. Tempomat, Einparksensorer, Schlüssel mit
> Funkfernbedienung.
Aber da waren die Fahrzeuge noch keine fahrenden Computer und embedded 
bedeutete noch genau das.
>
> Auto #4, Golf 7: Automatik, ACC, Reifendrucküberwachung, Android-Auto,
> Scheibenwischer-Automatik, Lichtautomatik, Notbremsassistent,
> Rückfahrkamera, Xenon-Licht, Einparkassistent, Keyless-Go, kein
> Autoschlüssel mehr je aus der Jackentasche kramen, ...
Dafür stehlen die High-Tech Diebe Dir den Wagen unter der Nase mit 
Laptop und Ein gewisses Croudsourced Gerät, dessen Namen mir gerade 
nicht einfällt. So much for keyless-entry. Man macht es den Dieben sehr 
leicht.

Alle diese Heinzelmännchen wären ja noch ganz gut und schön, wenn sie 
tatsächlich noch vollkommen embedded und autark wären.

Funktionieren denn diese ganzen Automatiken denn wirklich so perfekt. 
Meiner hat die auch. Die Lichtautomatik macht manchmal Mist. Die 
Scheibenwischer-Automatik schaltet sich auch hin und wieder ohne 
ersichtlichen Grund ein. Der Notbremsassistent will eine Vollbremsung 
machen, wenn mich jemand vor der Nase abschneidet und es überhaupt nicht 
notwendig wäre. Der gerät da gleich in Hysterie und schließt kurz. Die 
Rückfahrkamera muss man auch vor jeder Fahrt säubern, weil man sonst 
nichts sieht. Wenn man bei ausgeschalteten Motor "Radio" hören möchte, 
bekommt man nach einer halben Stunde die Warnung, man solle doch den 
Motor zum Laden der Batterie gefälligst einschalten, weil das "Radio" 
über 5A zieht und die Batterie leersaugt. Wenn man die Tür aufmacht und 
sich das effiziente LED Licht mit 200mA in der Kabine einschaltet, zieht 
das trotzdem 5A, weil es ohne Hauptcomputer offensichtlich aus falscher 
Sparsamkeit nicht realisierbar ist. Die LED Scheinwerfer kosten über 
$1300 und man muß zuerst die vordere Stoßstange abmontieren, so daß man 
an die Befestigung herankommt. So konstruiert man moderne Autos. 
Parkassistent - das wurde uns doch damals in der Fahrschule gehörig 
eingebläut, oder nicht? Der Radartempomat will auf stillstehende 
Fahrzeuge auffahren wenn man nicht interveniert und hält nur den Abstand 
ein, wenn das vorherfahrende Fahrzeug in Bewegung ist. So much for 
Automatic and Intelligence.

Ehrlich gesagt bin ich von diesen ganzen Designblüten nicht gerade 
beeindruckt. Wenn man es also nicht richtig hinkriegt, warum beglückt 
man uns dann damit? Ein Automat der Fehler in der Fahrzeugführung macht 
ist schlimmer als keiner, weil man nie weiß wann und wo das Ding 
versagt. Ab und zu kommt eine Anzeige, daß der Tempomat unter dreissig 
kmh nicht funktioniert, auch wenn man z.B. 60kmh fährt. Auf staubigen 
Strassen fällt der Radar tempomat aus. Sobald man auf geteerter Strasse 
ist, funktioniert er wieder.

Mein "ehrenwerter" Wagen schickt jedesmal nach dem Abschalten des Motors 
ein Datenpaket zu irgendjemand als Datenkrake. Warum ist das notwendig? 
Würde es nicht wirklich genügen, technische Statistik beim Service über 
OBD herunter zu laden? Warum muß das unter meiner Nase stattfinden? 
Warum muß ich mich erst aus "opten" um dieser Datendrogensucht Herr zu 
werden?

Das "Armaturenbrett" moderner Fahrzeuge erinnert mehr an das Glas 
Cockpit eines Airbusses bei manchen Fahrzeugen. Da erfreue ich mehr an 
klassischer Austattung früherer Generationen von Fahrzeugen ohne alle 
diese Bildschirme. Im Vergleich dazu sieht das Cockpit eines Teslas 
total unmöglich aus. Touchscreens? Sind eine Krankheit beim Fahren, daß 
man eher an die falschen Stellen kommt. Da ist die Knopfnavigation doch 
besser bei manchen Fahrzeugen.

Ich habe den Eindruck, daß man in der Industrie nicht mehr die Projekte 
richtig beherrscht. Wie kommt es, daß nun plötzlich große Unruhe mit 
Boeing Flugzeuge herrscht, bei denen man nun katastrophale Fuselage 
Fehler befürchtet. Oder SW die es besser weiß und Flugzeuge abstürzen 
lässt.

>
> Niemals würde ich freiwillig je wieder einen Schritt zurück. Wie
> schonmal geschrieben, lediglich der Spurhalteassistent ist weitgehend
> Mist, den Einparkassistent nutze ich extrem selten, der wäre in Auto #5
> keine Pflicht.

Ich weiß nicht wirklich, wie man mit diesen modernen Mißgeburten 
glücklich sein kann. Es ist eher eine Zumutung.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Christian B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Woran kann man sich an einem modernen Fahrzeug als 0815 Benutzer noch
>> wirklich ohne Vorbehalte freuen?
>
> hmmm, also ich freue mich jedesmal, wenn ich in mein vortemperiertes
> Auto steige (ok, ist nur im Sommer und Winter nötig, aktuell eher
> nicht), einfach nur den Benutzer bestätige (ok, das ist manchmal nervig
> und man könnte es auch weglassen, weil's eh nichts ändert), dann auf die
> Bremse trete, die gewünschte Fahrrichtung auswähle und während ich mich
> anschnalle bereits los rollen kann. Dazu keine permanenten Vibrationen
> sondern einfach Ruhe und Leistung, sobald man aufs Gaspedal tritt, ohne
> Gedenksekunde um die passende Drehzahl und den passenden Gang
> auszuwählen. Und das für durchschnittlich 4,9Euro /100km. Was will man
> mehr? Und ja, sobald ich auf der Straße bin, zieh ich kurz am TA Hebel
> und ab da fährt das Fahrzeug wie auch Schienen dem Vordermann einfach
> hinterher, ich muss mich weder darum kümmern die aktuelle
> Geschwindigkeit zu erforschen noch auf den passenden Abstand achten. Den
> stellt man nur einmal ein und das Auto merkt sich die Vorliebe des
> Nutzers einfach. Dazu hab ich keine Öligen Finger, weil ich gefühlt mehr
> unter der Karre liegen muss als drin sitzen um sie am Leben zu erhalten.
> Hab ich alles schon durch, muss ich nicht mehr haben. Ich brauch halt
> aber auch keinen dröhnenden Auspuff, um Passanten darauf aufmerksam zu
> machen, dass hier ein besonders toller Hecht unterwegs ist. Hab ich
> schon erwähnt, dass ich die versifften Dieselzapfpistolen überhaupt
> nicht vermisse oder das Preisroulette an den Tankstellen? Für mich ist
> mein aktuelles Fahrzeug das beste, was ich je hatte vom Fahrspaß und der
> Alltagstauglichkeit her.

Ist ja momentan schön, aber wenn später nach Ablauf der 
Herstellergarantie teurer Batteriewechsel anfällt, dann ist der 
Verkaufswert als Gebrauchtwagen nicht mehr sehr erbaulich. Angeblich 
soll ein Batterieaustausch nach Ablauf der Garantien je nach Wagen mit 
Arbeit zwischen $8K-35K kosten. Viel Sinn hat ein Gebrauchtwagenkauf 
dann nicht, weil dann höchstwahrscheinlich ein Batterieaustausch 
innerhalb der kommenden 5J anfallen wird. Es wäre besser wenn die 
Batterieeinheiten modular gewartet werden können, wie das bei gewissen 
VW Modellen angeblich der Fall sein soll.

Momentan geniest Du noch die positiven Eigenschaften Deines eFahrzeugs, 
die ich Dir auch wohl glaube. Aber das ändert sich dann später, wenn die 
Wahrscheinlichkeit von Ausfällen teurer Einheiten immer höher wird. Ich 
möchte nicht wissen, was die Hochenergie Motorelektronik kosten wird, 
falls die dann ausfällt. Wenn es da mal Kleinholz gibt, dann wird es 
gründlich sein.

Es freut mich, daß Du Spaß an dem Fahrzeug hast.

von Christian B. (luckyfu)


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Gerhard O. schrieb:
> Ist ja momentan schön, aber wenn später nach Ablauf der
> Herstellergarantie teurer Batteriewechsel anfällt, dann ist der
> Verkaufswert als Gebrauchtwagen nicht mehr sehr erbaulich.

nuja, wenn der Motor nach 150000km ne neue Zylinderkopfdichtung braucht 
und man dafür 3000 euro an die Werkstatt schiebt, ist das auch nicht 
erbaulich. Ähnlich groß dürfte die Investition in einen Modultausch 
sein.

Gerhard O. schrieb:
> Viel Sinn hat ein Gebrauchtwagenkauf
> dann nicht, weil dann höchstwahrscheinlich ein Batterieaustausch
> innerhalb der kommenden 5J anfallen wird.

Naja, der Akku ist aber gut protokolliert über die Lebensdauer, er ist 
damit weit weniger blackbox wie ein gebrauchter Verbrenner, denn niemand 
demontiert den Motor um dessen Verschleißgrad zu bewerten. Dennoch 
verkaufen sich diese Fahrzeuge problemlos seit vielen Jahrzehnten und es 
gibt sicher nicht nur eine kleine Anzahl, die kurz nach dem Kauf eine 
ordentliche Reparatur anstehen hatte, insbesondere bei günstigen 
Privatkäufen dürfte die Dunkelziffer, über die natürlich keinerlei 
Zahlen existieren, recht hoch sein.

Gerhard O. schrieb:
> Es wäre besser wenn die
> Batterieeinheiten modular gewartet werden können, wie das bei gewissen
> VW Modellen angeblich der Fall sein soll.

so ist es und davon gehe ich auch aus. Auch wenn ich keinen VW habe, so 
doch den Konzernbruder.

Gerhard O. schrieb:
> Momentan geniest Du noch die positiven Eigenschaften Deines eFahrzeugs,
> die ich Dir auch wohl glaube.
Ja, klar, warum auch nicht.

Gerhard O. schrieb:
> Aber das ändert sich dann später, wenn die
> Wahrscheinlichkeit von Ausfällen teurer Einheiten immer höher wird.

Das wird die Zeit zeigen. Aber welche Garantie habe ich denn bei einem 
Verbrenner, dass mir der Motor nicht nach 40000km verreckt? Welche 
Garantie bekomme ich dafür vom Hersteller?

Gerhard O. schrieb:
> Es freut mich, daß Du Spaß an dem Fahrzeug hast.
Danke sehr!

von Gerhard O. (gerhard_)


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@Christian,


Deine Argmente sind natürlich alle stichhaltig.

Andrerseits zeigte mein letzter Toyota auch nach 15J und über 237K drauf 
noch keinen höheren Ölverbrauch auf und war sehr zuverlässig. 
Bremsbeläge hielten 160K km. Leider wurde das Fahrzeug geparkt von einem 
Lastwagen beim Abbiegen zerstört. Sonst würde ich es heute noch 
betreiben.

Ein Bekannter hatte einen Jetta mit 90K drauf, der alle 1000km 1l Öl 
verbrauchte. Dasselbe gilt für gewisse Subarus.

Was die eFahrzeuge betrifft, muß es sich mit der Zeit zeigen, inwieweit 
die teuren Sachen durchhalten. Irgendwie wäre mir ein Gebrauchter zu 
riskant. Da würde ich wirklich nur neu kaufen wollen.

Aber für lange Strecken wäre für mich bei gewissen Fahrten ein eFahrzeug 
unpassend. Ich bin es z.B. gewöhnt von Edmonton nach Vancouver in einem 
Tag zu fahren. Da gäbe es noch nicht genug Schnell-Lademöglichkeiten. 
Dann haben wir im Winter manchmal kurzzeitig bis zu -58 Grad Kälte. Da 
muß dann mächtig geheizt werden, damit die Batterieeinheit noch 
funktioniert. Temperaturen um -30 Grad für ein zwei Wochen sind typisch 
hier. Schnelllademöglichkeiten sind
noch recht spärlich. So rosig ist bei uns die eMobilität nicht wirklich. 
Für den typischen täglichen Kurzstreckenbetrieb ist natürlich alles 
ziemlich in Ordnung und auch ich würde im Stadtbereich gut damit 
klarkommen. Aber ein Wochenendausflug von Edmonton nach Jasper zum 
Schifahren wäre problematisch, weil es nicht genug Lademöglichkeiten 
gibt. Bei unseren Entfernungen muß anders gedacht werden.

von Christian B. (luckyfu)


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Gerhard O. schrieb:
> Da gäbe es noch nicht genug Schnell-Lademöglichkeiten.
> Dann haben wir im Winter manchmal kurzzeitig bis zu -58 Grad Kälte. Da
> muß dann mächtig geheizt werden, damit die Batterieeinheit noch
> funktioniert. Temperaturen um -30 Grad für ein zwei Wochen sind typisch
> hier. Schnelllademöglichkeiten sind
> noch recht spärlich.


Das sind natürlich alles Kontraindikationen für eFahrzeuge, insbesondere 
die Fehlenden Lademöglichkeiten. Allerdings haben wir all diese Probleme 
in Deutschland nicht. Da ich auch nicht beabsichtige, nach Kanada zu 
reisen mit dem Fahrzeug, sehe ich das aktuell entspannt :)

Gerhard O. schrieb:
> Bei unseren Entfernungen muß anders gedacht werden.

Das glaube ich sofort.

von Klaus (feelfree)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich weiß nicht wirklich, wie man mit diesen modernen Mißgeburten
> glücklich sein kann. Es ist eher eine Zumutung.

Vielleicht liegt es daran, dass ich genau Null deiner Probleme habe.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Wenn man Euch so zuhört, kommen einem wirklich nostalgische Gefühle an
> einer einfacheren Zeit auf (...)

heute liesst man im Manual eines Autos u.A.,
dass man Waschflüssigkeit für die Scheibenwaschanlage nicht trinken soll

von Joachim B. (jar)


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Niklas G. schrieb:
> Wählt eine Partei welche Alternativen
> zum Auto schafft.

Wenn Wahlen was ändern würden wären sie verboten.

Welche Partei kann sich gegen den Kapitalismus durchsetzen?
Wer macht denn die Gesetze, Lobbyisten meist Juristen und wenn mal keine 
im Bundestag sitzen werden die Gesetzesvorschläge von außen 
durchgereicht.
Andere seriöse? Parteien die mal gewählt wurden haben sich kurz danch 
wegen Korruption ja/nein aufgelöst, wie die Piraten und Die Partei.

Sehenswert mal wirklich ein Youtube Beitrag von
Nico Semsrott
https://www.youtube.com/watch?v=S0DNSOJ89Vg
https://www.youtube.com/watch?v=kC0SMxYB8iU

: Bearbeitet durch User
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Wenn Wahlen was ändern würden wären sie verboten.

Das ist ne Verschwörungstheoretie, um durchschnittliche Bürger vom 
Wählen abzuhalten, sodass die Leute, die immer fleißig wählen gehen, 
die relative Mehrheit behalten. Wer das ist wissen wir. Und deren 
bevorzugte Partei weiß genau, wie man Veränderung bewirkt. Haben wir 
z.B. 2017-2021 sehen können.

Joachim B. schrieb:
> Welche Partei kann sich gegen den Kapitalismus durchsetzen

Die gibt es durchaus. Man muss sie halt wählen statt einfach aufzugeben.

von Joachim B. (jar)


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Niklas G. schrieb:
> Die gibt es durchaus.

welche denn? du schwürbelst.....
Der letzte in Deutschland der so was versprach und die 
Regierungsmehrheit bekam hat die Demokratie abgeschafft und ich bin 
sicher die Nachfolgerpartei wird die Demokratie auch abschaffen wenn sie 
die Mehrheit bekommt.
Sonst denke ich eher wie Volker Pispers.

https://www.youtube.com/watch?v=kC0SMxYB8iU
Politik ist nur der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.

Leider ist die Demokratie die schlechteste Staatsform, aber ich kenne 
keine Bessere.

von Troll A. (trollator)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> heute liesst man im Manual eines Autos u.A.,
> dass man Waschflüssigkeit für die Scheibenwaschanlage nicht trinken soll

Stimmt. Und früher wurde es dem Automobilisten noch zugetraut das 
Ventilspiel selbst einzustellen und es war ein kompletter Schaltplan der 
sehr überschaubaren Elektrik abgedruckt.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Der letzte in Deutschland der so was versprach und die
> Regierungsmehrheit bekam hat die Demokratie abgeschafft und ich bin
> sicher die Nachfolgerpartei wird die Demokratie auch abschaffen wenn sie
> die Mehrheit bekommt.

Ich dachte die Politik kann doch nichts ändern, weshalb man nicht zu 
wählen braucht?

Gerade in Deutschland haben wir einen starken Arbeitsschutz und 
teilweise auch Umweltschutz. Die Wirtschaft hätte das sicher gerne 
anders.

von Ralf X. (ralf0815)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> heute liesst man im Manual eines Autos u.A.,
> dass man Waschflüssigkeit für die Scheibenwaschanlage nicht trinken soll

Du liest rein hobbymässig irgendwelche Manuals fremder Autos durch?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Niklas G. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Wenn Wahlen was ändern würden wären sie verboten.
>
> Das ist ne Verschwörungstheoretie

meine Theorie ist die, dass ein Auto als Neuerfindung mit heutigen 
Umweltstandards nicht die geringste Chance auf eine Zulassung hätte.

von Christian B. (luckyfu)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> meine Theorie ist die, dass ein Auto als Neuerfindung mit heutigen
> Umweltstandards nicht die geringste Chance auf eine Zulassung hätte.

Mit einem Verbrennungsmotor mit Sicherheit nicht.
Allein schon 30-50l hochentzündliche und hochgiftige Flüssigkeit 
mitzuführen, dann die giftigen Abgase die bei Betrieb frei werden. Nein, 
das würde heute so nicht mehr zugelassen werden können, wenn es das 
nicht schon 100 Jahre gäbe. Aber egal, die Zeit geht gerade zu Ende und 
das ist auch überhaupt nicht schlimm.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Christian B. schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> meine Theorie ist die, dass ein Auto als Neuerfindung mit heutigen
>> Umweltstandards nicht die geringste Chance auf eine Zulassung hätte.
>
> Mit einem Verbrennungsmotor mit Sicherheit nicht.
> Allein schon 30-50l hochentzündliche und hochgiftige Flüssigkeit
> mitzuführen, dann die giftigen Abgase die bei Betrieb frei werden. Nein,
> das würde heute so nicht mehr zugelassen werden können, wenn es das
> nicht schon 100 Jahre gäbe. Aber egal, die Zeit geht gerade zu Ende und
> das ist auch überhaupt nicht schlimm.

Tun doch Flugzeuge, LKWs, Schiffe auch:-) was ist dann ausgerechnet am 
KFZ falsch daran?

Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie man bei einer totalen 
Umstellung auf "e" das fossile Energiedefizit ohne massive Investitionen 
in Energie Extraktion aller Art (Atom, Wind, Solar und Hydro) wieder 
herzustellen. Ich kann mir auch noch nicht wirklich vorstellen, daß die 
unumgänglichen Langstrecken LKWs mit schweren elektrische Speicher 
ausgestattet werden könnten. In der Luftfahrt wird man es vielleicht 
schaffen sichere und zuverlässige Intercity Hüpfer zuzulassen. 
Langstreckenverkehr? Da tippe ich eher auf H2, wenn überhaupt. Ohne 
fossile Energieträger wird es noch lange nicht gehen.

Auch die Anpassung der Stromverteilung um dem zusätzlichen 
Stromverbrauch zu verkraften, wird einen hohen finanziellen Blutzoll 
fordern, der vom Steuerzahler aufgebracht werden muß.

Ist es ein Wunder, daß die derzeitigen Fahrer ihre eFahrzeuge mögen und 
die Fahreigenschaften begrüssen? Momentan sind sie noch in der 
Minderheit und man hat sich viel Mühe gegeben, die Lademöglichkeiten 
bequem und billig genug zu machen, Subventionen aller Art um die 
Kauffreudigkeit und Neugierde zu erhöhen. Für sie ist alles noch rosig.

Wenn die Umstellung aber ein viel höheres Maß angenommen hat und man 
nicht mehr zurück kann, wird man wahrscheinlich überall systematisch die 
Schrauben anziehen. Die Bevölkerung wird höchstwahrscheinlich nicht 
genug Lademöglichkeiten haben und man wird sich mit Ellenbogen um Zugang 
zu Lademöglichkeiten streiten. Kann man wirklich davon ausgehen, daß die 
Bevölkerung sich zivilisiert benehmen wird? Wieviele Leute in alten 
europäischen Städten müssen weit weg von zuhause auf der Strasse 
eingepfercht parken? Dann kommen City Fahrzeug Exklusionszonen dazu. Das 
alles wird große Herausforderungen erzeugen.

Schon jetzt ist wegen der gegenwärtigen Europäischen politischen Lage 
Energie knapp. Wie man da jetzt noch das zu erwartende Energiedefizit 
bewältigen will ist mir ein Rätsel. Das fossile Defizit muß erst einmal 
erzeugt und geliefert werden. Das wird mächtig Geld kosten und nur vom 
Staat aufgebracht werden können und die holen es sich dann später durch 
erhöhte und neue Steuern wieder von Euch.

Ich höre diverse  Spitzbärte oft sich bewundernd über den Stand und 
Fortschritt der eMobilität in Norwegen auslassend. Die haben aber den 
notwendigen Hydro Rückhalt um das fossile Defizit auszugleichen und 
verkaufen aber sonst auf großem Fuß die sonst wo verpönten fossilen 
Treibstoffe und sind stinkreich geworden. Irgendwie passt das alles 
nicht gut zusammen. Das macht vielleicht aus den Norwegern Hypokriten - 
bekanntlich kann mit der vollen Hose gut stinken:-) seht ihr nicht wie 
viel besser wir sind?

Erschwerend kommt dazu, daß frühere Entwicklungsländer mit der Zeit 
immer weniger Deutsches Know-How kaufen werden und Euer GNP deshalb 
stetig mit den zu erwartenden Verlusten an gut-bezahlte Jobs sinken 
wird. Zusätzlich versackt der allgemeine Bildungsstand immer weiter, 
weil nur die wenigsten der Jungen Generation lernbegierig in der Technik 
und Wissenschaft zu scheinen. Die angehenden Studenten und Ingenieure in 
China und Indien und vielleicht sonst wo, sind noch sehr lernbegierig 
und wissenshungrig, weil auch sie ihren Lebensstandard bestmöglichst 
verbessern wollen. Kann man von den westlichen Bevölkerungen wirklich 
behaupten, dass sie lernbegierig wären, oder lieber nur ein 
übersättigtes faules Konsumentendasein mit einem Minimum anDenken frönen 
will? Der zunehmende Einsatz von KI wird höchstwahrscheinlich zusätzlich 
Vielen berufliche Nackenschläge einbringen. Die geplanten Umstellungen 
werden allerdings einem gewissen Prozentsatz der technischen Berufe gute 
Berufsaussichten und Einkommen bringen, aber dem Großteil der 
Bevölkerung wird es viel schlechter gehen.

Die Moral von der Geschicht ist, es wird nicht leicht sein, mit all 
diesen Veränderungen, in der Zeit die wir dazu haben und die dazu 
notwendigen finanziellen Ressourcen, nebst den unvermeidlichen 
politischen Herausforderungen und Unsicherheit die Stirn zu bieten. Ein 
hoher finanzieller Blutzoll erscheint mir unvermeidlich. Wohl dem, der 
finanziell vernünftig gehaushaltet hat.

Ich sehe da wirklich wenig Erbauliches auf uns zukommen...

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Kann man wirklich davon ausgehen, daß die Bevölkerung sich zivilisiert
> benehmen wird?

Wie zivilisiert wird die Bevölkerung sich benehmen wenn dank Klimawandel 
uns das Wasser bis zum Hals steht?

Gerhard O. schrieb:
> Zusätzlich versackt der allgemeine Bildungsstand immer weiter, weil nur
> die wenigsten der Jungen Generation lernbegierig in der Technik und
> Wissenschaft zu scheinen.

Stammtischgeschwätz. Es gibt genug wissbegierige, intelligente und 
motivierte junge Leute. Die haben lediglich keine Lust sich mit absurden 
verkrusteten ineffizienten Strukturen herumzuschlagen und traditionelle 
Schikanen und Hindernisse zu umtanzen.

von Christian B. (luckyfu)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie man bei einer totalen
> Umstellung auf "e" das fossile Energiedefizit ohne massive Investitionen
> in Energie Extraktion aller Art (Atom, Wind, Solar und Hydro) wieder
> herzustellen. Ich kann mir auch noch nicht wirklich vorstellen, daß die
> unumgänglichen Langstrecken LKWs mit schweren elektrische Speicher
> ausgestattet werden könnten.

Du musst dir das auch nicht vorstellen können. Du bist ebensowenig der 
Nabel der Welt wie ich das bin oder irgendwer sonst in diesem Forum.

Ich weiß nur eins: Menschen sind durchaus bereit, sehr viele 
Einschränkungen in Kauf zu nehmen, wenn sie das müssen. Oder glaubst du, 
mit dieser Einstellung wäre Deutschland 1946 bis heute wieder so gut 
gefahren? Wenn 1946 die meisten sich hingestellt hätten und gesagt 
hätten: Ich kann mir nicht vorstellen, wie Berlin jemals wieder 
aufgebaut werden soll, währe es heute noch eine Trümmerwüste.

Sowas beginnt immer mit einem ersten Schritt, einer räumt den ersten 
Stein eines Schuttberges weg, dann einen zweiten und so weiter und 
irgendwann ist der Berg abgetragen und es kann ein neues Haus an seiner 
statt errichtet werden. Und dann noch eins, und noch eins. Und genauso 
wird das bei der Mobilitätswende. Das begann langsam und wird immer 
schneller und umfassender werden und in 10-15, vielleicht auch erst 
25Jahren ist das Thema durch. Die allermeisten werden dabei kaum eine 
gravierende Veränderung ihres Tagesablaufs spüren.

von Crazy Harry (crazy_h)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> meine Theorie ist die, dass ein Auto als Neuerfindung mit heutigen
> Umweltstandards nicht die geringste Chance auf eine Zulassung hätte.

Doch, denn ohne Verbrenner hätten wir die heutige Situation überhaupt 
nicht. Ohne Verbrenner wäre auch Kriege schwer zu führen und die ganzen 
Vollpfostenputins (und wie sie alle heißen) würden vielleicht zu Hause 
sitzen und Socken stricken.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ihr glaubt wohl dass E-Autos völlig emissionsfrei sind?

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Ihr glaubt wohl dass E-Autos völlig emissionsfrei sind?

Wie kommst du darauf?

Was oft vergessen wird: E-Autos sind nur ein kleiner Teil der Lösung. 
Viel wichtiger sind andere Dinge, wie Ausbau der Schiene. Aber das ist 
halt nicht sexy, deswegen reden alle nur von E-Autos.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Niklas G. schrieb:
> Ausbau der Schiene

Werden bzw. würden die dann pünktlicher werden?

Ich benötige aktuell ca. 20 Min. mit dem KFZ zur Arbeit, mit 
öffentlichen Verkehrsmitteln wären es ca. 90 Min. Finde den Fehler ....

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Crazy Harry schrieb:
> Werden bzw. würden die dann pünktlicher werden?

Selbstverständlich. Das sind sie auch in anderen Ländern. Und waren sie 
auch mal in Deutschland. Bis man die Schiene über Jahrzehnte 
kaputtgespart hat, während Milliarden in Autobahnen, Kfz-Kaufprämien 
usw. gesteckt wurden.

Crazy Harry schrieb:
> Ich benötige aktuell ca. 20 Min. mit dem KFZ zur Arbeit, mit
> öffentlichen Verkehrsmitteln wären es ca. 90 Min. Finde den Fehler ....

Ergebnis der politischen Entscheidung. Man kann sich auch anders 
entscheiden. Es gab mal ne Zeit, da hatte jedes Dorf einen Bahnhof. 
Jetzt sind viele dieser Gleise Fahrradwege ("Rail Trails"). Die sind 
natürlich auch schön, aber mehr Gleise wär besser.

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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Vanye R. schrieb:
> Was waere dir Lieber? Absolutsensoren die nach ein paar Jahren
> kaputt gehen und dann 250Euro pro Stueck kosten? :-D

Das eine schliesst das andere nicht aus! 250€ wird ein Ersatz mindestens 
kosten und auch nach ein paar Jahren fällig sein!

von Wendels B. (wendelsberg)


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Niklas G. schrieb:
> Crazy Harry schrieb:
>> Ich benötige aktuell ca. 20 Min. mit dem KFZ zur Arbeit, mit
>> öffentlichen Verkehrsmitteln wären es ca. 90 Min. Finde den Fehler ....
>
> Ergebnis der politischen Entscheidung. Man kann sich auch anders
> entscheiden.

Und einer persoenlichen Entscheidung.
Wenn es die 20-Minuten-Moeglichkeit nicht gegeben haette (oder diese mit 
ihrem reellen Preis beaufschlagt waere), haettest Du Dir sehr 
wahrscheinlich einen besser erreichbaren Job gesucht.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Wendels B. schrieb:
> Wenn es die 20-Minuten-Moeglichkeit nicht gegeben haette (oder diese mit
> ihrem reellen Preis beaufschlagt waere), haettest Du Dir sehr
> wahrscheinlich einen besser erreichbaren Job gesucht.

Natürlich, aber vor 32 Jahren hat Benzin wieviel gekostet? Hat jemand 
"Klima" geschrien?

Ich bin 2 Jahre 1h20min mit dem Zug in die Schule gefahren, eine 
Strecke, die mit dem KFZ vielleicht 35min gedauert hätte. Ja da konnte 
man während der Zugfahrt sinnvolles machen, z.b. Hausaufgaben, aber 
heute? Ich bin nicht bereit täglich 2h20min meiner Freizeit dafür zu 
opfern. Und sorry ist OT :-(

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Crazy Harry schrieb:
> Natürlich, aber vor 32 Jahren hat Benzin wieviel gekostet? Hat jemand
> "Klima" geschrien

https://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/klimawandel-klimaforschung-geschichte-historisch-100.html

> Mit einem Fortschreiten dieser sehr langsamen Erhöhung der Temperatur … muss 
gerechnet werden. Damit wird aber die Tätigkeit des Menschen zur Ursache einer 
erdumspannenden Klimaänderung, deren zukünftige Bedeutung niemand ahnen kann."

Hermann Flohn, 1941

> "Geht aber die Industrialisierung und die Bevölkerungsexplosion ungehindert 
weiter, dann wird spätestens in zwei bis drei Generationen der Punkt erreicht, an 
dem unvermeidlich irreversible Folgen globalen Ausmaßes eintreten."

DPG, 1971



> Wir haben 25 Jahre verloren. Hätten wir damals sofort reagiert, wären wir nicht 
in der Lage, in der wir heute sind, dass wir unsere CO2-Emissionen und auch die 
anderen Treibhausgasemissionen so drastisch reduzieren müssen, dass das tiefe 
Einschnitte in die Wirtschaft und auch in die Gesellschaft gibt.

von Edwin (jemand3rd)


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Hallo

Da dein "Argument" typisch für bestimmte sich im Vordergrund drängende 
Kreise ist, tue ich mal so als wenn du mich angesprochen hättest:

Die Lebensumstände ändern sich nun mal, man zieht um, baut Beziehungen 
auf, gründet eventuell eine Familie, lebt nicht mehr in den teuren 20m² 
pro Person Miethasenstall mit Nachbarn oben und unten und nervigen 
Hausmeister bzw. Nachbarn die "aufpassen" das nichts Falsches im 
Hausflur steht, die Treppe schön gereinigt ist usw. usw.

Aber gerade wirklich gute Arbeitsstellen (gut bedeutet für sehr viele 
nicht maximale Bezahlung, sondern Zuverlässigkeit, Planbarkeit, 
Arbeitsbelastung, Arbeitskollegen, Abteilungsklima,...) geben sehr viele 
nicht freiwillig für irgendwelche "weichen" Gründe oder 100 Euro (auch 
nicht 300)) mehr auf.

Ein:"Von der Ausbildung bis zur Rente" gleicher Arbeitgeber ist für sehr 
viele nicht ein Alptraum, sondern ein Geschenk, was man dankend annimmt, 
mal ganz abgesehen das auch ein Haus bei solchen AG eher durch Banken 
finanziert wird, selbst wenn man deutlich weniger Verdient als bei 
"Jobspringern" die immer den AG mit dem höchsten Lohn (aber zu welchen 
Bedingungen und welchen "Garantien"...?!) hinterherlaufen.


Tja und da benutzen halt intelligent Menschen nach und vor einem langen 
Arbeitstag (öfter auch mal im Vollschicht) halt das Auto.

Nicht vergessen:
Es sind nicht nur die Reisezeiten und das Lottospiel mit Ausfällen und 
Verspätungen - auch so manche Zeitgenossen und die ganze Klientel, die 
sich an größeren Bahnhöfen oder auch dort, wo viele Buslinien abfahren 
und ankommen, antrifft ist, wenn man Regelmaß mit den Zusammentreffen 
muss (und nicht nur 2-mal im Monat wenn es in "die große Stadt oder zum 
Urlaubsflug geht)   sind keine Werbung für den ÖPNV.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Hier wird ein Gebäude eines Discounters abgerissen,
das vor 6 Jahren gerade umgebaut wurde.
Der Aldi soll grösser und moderner werden.

Wir haben NOCH LANGE kein Klimaproblem.
Jedenfalls nicht, bis solche Eskapaden eingestellt werden

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Edwin schrieb:
> teuren 20m² pro Person Miethasenstall

Auch das Ergebnis politischen Willens.

Edwin schrieb:
> intelligent Menschen

https://www.independent.co.uk/news/science/driving-more-than-two-hours-day-less-intelligent-iq-watching-tv-computer-study-university-of-leicester-a7855416.html

Ich kenne viele intelligente Leute die Autofahren hassen.

Edwin schrieb:
> auch so manche Zeitgenossen und die ganze Klientel, die sich an größeren
> Bahnhöfen

Ich wurde schon öfter sinnlos von Autofahrern angebrüllt, angehupt oder 
fast überfahren, als ich im ÖV blöd angemacht wurde. Im Gegenteil 
ergeben sich dort oft durchaus interessante Gespräche.

von Edwin (jemand3rd)


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Hallo

Ja so eine Herde gammeliger Flaschensammler, generell angebettelt 
werden, wenn man länger als 10 Minuten auf den Zug (und wohl auch den 
Bus) warten muss - zumindest auf der Strecke auf die ich öfters im ÖPNV 
unterwegs sein muss (Jobpendel, aus Kostengründen, aber zum Preis von 
Freizeitverlust und Wohlbefinden), mittlerweile "Organisiertes" Bettel 
im Zug, hin und wieder "Fußballfan" Horden, Wochenende und 
Karnevalsäufer Brüllaffen (sorry an die echten Tiere) , usw.
Ja, das sind die interessanten Gespräche mit den nicht nur ich immer 
fast regelmäßig auf "meiner" Pendelstrecke konfrontiert werde.


Ja im Individualverkehr mit dem Auto gibt es die "Huper", Drängler usw. 
aber noch nie in über 27 Jahren hat mich mit von denen einer in meinen 
Privaten und komfortablen Raum angebettelt, "angestunken", sich nicht 
generell antisozial verhalten (und war nicht nur einfach kurz 
gestresst), bin ich durch "Gesänge" Herumschreien usw. belästigt worden.

Und was das "fast überfahren" angeht:
Wie du wohl erkannt hast, geht meine Pendelstrecke in "Die große hippe 
Stadt" - wenn es dann mal wieder das Auto sein muss, sind die fast 
überfahrenen (nicht von mir, mittlerweile erkenne ich die Idioten) 
nahezu immer selbst in Schuld.

Rote Ampel - aber doch nicht für mich als Fußgänger... (und zwar auch 
mitten am Tag zur Rushhour, nachts  irgendwo nirgendwo, mit vorher 
rechts und links schauen ist das was ganz anderes...) .
Beleuchtung am Fahrrad, Straßen- und Fahrwegseiten beachten? Warum denn?
Vorfahrtregeln beachten? Ist einzig Sache der Autofahrer...

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Edwin schrieb:
> aber noch nie in über 27 Jahren

in über 30 Jahren bei mir
hats noch nie eine Bombendrohung gegen mein Auto gegeben.
Auch keine Kühe auf der Strasse (auf der Schiene regelmässig)
und Selbstmörder auch nicht.

Offenbar spricht man sich gewisse Überlebenschancen aus,
wenn man vor ein Auto rennt

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